... viele Knochen, ein Cartoon und Schneechaos.
Hier ein Lagebericht aus unserem Winterlager. Schon im Herbst hatten wir begonnen, an den Funden aus dem Waldboden vom Schurf an der Rampe (2015) zu arbeiten. Es kamen unter anderem ca. 100 kleine Knochen- und Zahnreste zum Vorschein, welche alle dokumentiert wurden. Daraus entstanden ein Report für Wissenschaftler, die sich mit solchen Dingen beschäftigen und natürlich der letzte Blogeintrag.
Die 2016 geborgenen Fossilien wurden zusammengebaut, insofern sie nicht noch trocknen müssen. Die Funde waren zwar nicht besonders gut erhalten, aber dennoch spannend. Ein Cordaitenblatt-Fund ist z.B. an sich nichts ungewöhnliches, wenn man ihn im Blatthorizont (LE2b) macht. Dieses Blatt allerdings lag in der Schicht, die von einer Glutwolke abgelagert wurde (LE3) und war mehr als 36cm lang. Normalerweise wäre zu erwarten, dass ein „Pyroclastic Flow“ kurzen Prozess mit einem solchen Blatt macht. Und witzigerweise lässt sich diese Zerstörungskraft auch direkt am Nachbarfossil beobachten. Offenbar handelt es sich dabei um einen längs aufgespaltenen Cordaitenast. Da gibt es wohl für die Wissenschaft noch einiges zu grübeln. Schaut Euch die Fotos an, vielleicht habt Ihr ja eine Idee? ;)
Und dann gibt es natürlich noch „Altlasten“. Wir haben uns an den großen Stamm („Mammut“) gewagt und einen Abschnitt entnommen. Dieser wurde zu Testzwecken zusammengebaut. Offenbar läuft eine horizontale Scherfläche durch das Kieselholz, was die Sache insgesamt erschweren wird. Überraschenderweise ist der Stamm auch nicht so kompakt wie er in der Grabung aussieht, sondern weitgehend hohl. Spannend, aber das wird echt tricky! Nächster Präparationskandidat: „Cordi“, Ihr erinnert Euch? Seit über zwei Jahren liegen die Tuffschalen-Puzzle und Kieselholzreste nun schon in unseren Kisten. Jetzt endlich konnten sie zusammengebaut werden. Zum Vorschein kommt ein Kieselholzast, der seinen üppigen Informationsgehalt erst in Abguss und Rekonstruktion zeigt. Ein super Exponat für Besucher! Aber seht selbst.
Momentan geizt Frau Holle ja nicht gerade mit weißem Pulver. Für Kinder die reinste Freude, für den Rest wird es bei etwa 40cm Schneehöhe schon etwas anstrengend, nicht nur auf der Straße. Natürlich muss das Grabungszelt beräumt werden, was recht schweißtreibend ist und jeweils etwa 3-4 Stunden dauert. Wenigstens hat sich diesmal der Einbau der Winterstützen gelohnt. Langsam wissen wir nur nicht mehr wohin mit dem vielen Schnee.
Demnächst geht es für Ralph noch mal ins Museumsmagazin auf eine Inventarisierungsrunde und Linda schraubt an ihrem Cartoon weiter. Um was es sich dabei handelt, wird heute mal noch nicht verraten. Na ja und dann wird es sicher auch irgendwann wieder Frühling und alles beginnt von vorn.
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